Weshalb der Heimatverein die Außenerschließung auf der Ostseite (Grünanlage) klar favorisiert
Würde die Außenerschließung über die Ostseite (Grünanlage) realisiert werden, so hätte dies auf beiden Ausstellungsebenen des Heimatmuseums kaum Auswirkungen. Auf der ersten Ebene im Bereich des historischen Klassenzimmers könnte die Ausstellung sprichwörtlich „mit ein paar Handgriffen“ umgestaltet werden, so dass ein barrierefreier Zugang bzw. der zweite Rettungsweg dieses Stockwerk betreffend problemlos gewährleistet werden kann. Dasselbe gilt für die Ebene darüber im Bereich der nachgebildeten Scheune: mit geringem Aufwand und ohne gravierende Einschränkungen lassen sich die notwendigen Schritte in Sachen Brandschutz umsetzen.
Völlig anders hingegen stellt sich die Situation auf der anderen Giebelseite dar. Würde die Außenerschließung über die Westseite (Bäckerei Betzler) erfolgen, so hätte dies auf beiden Ausstellungsebenen des Heimatmuseums enorme, negative Auswirkungen.
So befindet sich direkt hinter dem Eingang von der Außentreppe im oberen Ausstellungsstockwerk des Museums im Bereich des Goldschmiedekabinetts der Treppenaufgang zum obersten Stock des Bürgerhauses – in Form einer historischen und vom Denkmalamt als besonders schutzwürdig eingeschätzten Treppe mit behauenen Stufen. Eine Verlegung dieser Keilstufentreppe als Aufgang zum Spitzgiebel wäre unumgänglich – nur an welche Stelle innerhalb des Museums ist dies – falls überhaupt – mit wenig damit einhergehenden Einschränkungen und Beeinträchtigungen möglich? Des Weiteren müsste das liebevoll und fachmännisch eingerichtete Goldschmiedekabinett auf der oberen Ausstellungsebene, eines der Aushängeschilder des Kämpfelbacher Heimatmuseums, rückgebaut werden, da es bezüglich des zweiten Rettungswegs hinderlich ist. Ein „Umzug“ des Goldschmiedekabinetts würde sich äußerst schwierig gestalten, da z.B. die eventuell hierfür in Frage kommende gegenüberliegende Giebelseite als detailgetreue Nachbildung einer Scheune mit eingezogener Schau-Fachwerkwand, original Scheunentor und „Oberdenloch“ gestaltet wurde.
Noch gravierendere Einschränkungen würden sich eine Etage tiefer ergeben. Auf der ersten Ebene im Bereich unserer „Aktionsfläche“ haben in den vergangenen 15 Jahren seit Eröffnung des Museums zahlreiche Darbietungen aller Art stattgefunden. Vor allem die Atmosphäre im historischen Gebälk des ehemaligen Zehntspeichers schafft eine einmalige Nähe zwischen Künstlern und Publikum. Bei der Bevölkerung beliebte und äußerst gut frequentierte kulturelle Veranstaltungen wie jüngst der „Heimatabend“, Dia- oder Filmvorführungen, Konzerte oder weitere Kleinkunstdarbietungen könnten schlichtweg nicht mehr stattfinden, da der Zugang zur Außentreppe sowie insgesamt der Rettungsweg im Bereich der „Aktionsfläche“ freizuhalten ist. An anderer Stelle im Museum wäre eine Veranstaltung mit wie üblich ca. 120 Besuchern aus Platzgründen nicht durchführbar, allenfalls ein Drittel davon wäre darstellbar – was dann jedoch völlig unwirtschaftlich und somit deshalb hinfällig wäre. Dabei war und ist es dem Heimatverein von Anfang wichtig gewesen, mittels solcher kultureller Veranstaltungen das Museum mit Leben zu erfüllen.